Inklusion nur miteinander
„Inklusion geht nur miteinander. Es geht hier nicht nur um den Spieltag alleine sondern um die gesellschaftliche Aufgabe.“ Bereits bei einem Probetraining im vergangenen Sommer konnte SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt den RSV Lahn-Dill näher kennenlernen und sich ein eigenes Bild von dem Sport machen. Vergangene Woche besuchte sie die Räume der RSV Geschäftsstelle erneut. Sie traf sich dort mit Geschäftsführer Andreas Joneck und Nicolai Zeltinger, Mitglied im Management des RSV und Trainer des deutschen Nationalteams im Rollstuhlbasketball, um mit ihnen über das „most spectacular game on wheels“ zu sprechen. Als Spitzenreiter im Rollstuhlbasketball ist der Verein aus Wetzlar überregional bekannt.
Andreas Joneck bekräftigte Schmidts Aussage: „Nach den Spielen wird deutlich, wie selbstverständlich Kinder den Rollstuhl als Sportgerät wahrnehmen, wenn sie die Sportlerinnen und Sportler darum bitten, auch mal den Rollstuhl ausprobieren zu dürfen.“ Er berichtete zudem, dass die Geschäftsstelle oft Anlaufstelle für Betroffene sei, die plötzlich vor der Herausforderung stehen, ihr Leben im Rollstuhl bestreiten zu müssen. Auch würden sich oft Partner aus der Wirtschaft melden, um sich über Möglichkeiten barrierefreier Arbeitsplätze zu informieren. Wie wenig barrierefrei unsere Gesellschaft oft noch ist, erläuterte Joneck auch am Beispiel von Auswärtsspielen. Besonders bei weiteren Strecken steht der Verein regelmäßig vor der Problematik, dass viele Fluggesellschaften nicht auf die Beförderung einer Rollstuhlbasketballmannschaft eingestellt sind. Dagmar Schmidt betonte, dass sich die SPD durchsetzen konnte und neben der Förderung des inklusiven Arbeitsmarktes auch die Förderung der Barrierefreiheit im Koalitionsvertrag festhalten konnte. „Wir wollen unter anderem nicht nur den barrierefreien Wohnungsbau fördern, sondern auch die barrierefreie Mobilität stärken.“
Nicolai Zeltinger wies darauf hin, dass sich der Sport in Asien und besonders Japan, mit Blick auf die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio, einer großen Beliebtheit erfreut. Schmidt, die als Vorsitzende der Deutsch-Chinesichen Parlamentariergruppe vergangenes Jahr einen Austausch zwischen deutschen und chinesischen Künstlerinnen und Künstlern organisiert hatte, hebt hervor: „Sport, Kunst und Kultur können Menschen und Gesellschaften zusammenbringen, wenn Politik schwierig ist.“.