Verschwörungstheorien
In der neuen rechten Bewegung sind offene und deutliche antisemitische Positionen seltener geworden. Beispielsweise betonte Udo Pastörs – Fraktionsvorsitzender der NPD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern – die Notwendigkeit eines Boykotts israelischer Produkte. Dabei will er glauben machen, dass dies nicht aus antisemitischen Motiv heraus geschieht, sondern: „[…] aus dem tiefen Mitgefühl dem palästinensischen Volk gegenüber.“. Dahinter steckt die Strategie Israel pauschal als „Schurkenstaat“ hinzustellen. Rechte Argumentationen versuchen so Begriffe umzudeuten oder zu relativieren. So sprachen die Jungen Nationaldemokraten 2013 vom „geistigen Holocaust am deutschen Volk“ oder vom „Bombenholocaust“ in Anlehnung an die Bombardierung deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg. Eine solche Strategie verschleiert die eigentlichen Ansichten antisemitischer Akteure und soll so dazu beitragen vermeintlich bürgerliche Positionen einzunehmen. Hinzutreten verschwörungstheoretische Elemente wie die Annahme es gäbe eine „jüdische Weltverschwörung“, welche den Kapitalismus lenken würde. Durch die Vereinnahmung und Instrumentalisierung vermeintlicher gesellschafts- und Kapitalismuskritischer Positionen finden rechte Bewegungen neue Mitglieder und legitimieren ihre Argumente. Hier heißt es genau hinsehen, gezielt nachfragen und Sachverhalte differenziert betrachten und sich fragen, welche Interessen hinter einer Aussage stehen könnten. Grundsätzlich muss beispielsweise im Nahen Osten eine friedliche Lösung zwischen Israel und Palästina gefunden werden. Rechte Argumentationen instrumentalisieren Konflikte und Opfer für politische Ziele, ein solcher Politikstil ist populistisch.