08. März: Internationaler Frauentag

Die Hälfte der Welt bis 2030!

Im Jahr 1911 gingen erstmals weltweit Frauen gemeinsam unter dem Motto „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ auf die Straßen. Bereits 1907 forderte die Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin die Einführung eines internationalen Kampftages für die Rechte der Frauen. Der Internationale Frauentag wurde auf der zweiten sozialistischen Frauenkonferenz (1910) beschlossen. Zunächst jährlich wechselnd, steht seit 1921 der 08. März im Zeichen der Frauenrechte. Das von Zetkin und ihren Mitkämpferinnen erfochtene Wahlrecht war nur der Anfang und ist ein ebenso wichtiger Bestandteil unserer freien und gleichen Lebensart in Europa, wie das Recht auf freie Berufswahl, Bildung oder aber auch das Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Das diesjährige Motto des Internationalen Frauentages am 08. März hieß: „Frauen in einer sich wandelnden Arbeitswelt: die Hälfte der Welt bis 2030“.

Auch nach über einem Jahrhundert gibt es noch keine echte Gleichstellung der Geschlechter – weder bei der Verteilung der sogenannten Care- oder Sorgearbeit – dem meist unentgeltlichen Kümmern und Sorgen für Familie, Haushalt und Freunde – noch bei der Entlohnung für Erwerbsarbeit.

Immer noch liegen die Bruttostundenlöhne von Frauen durchschnittlich 21% unter denen von Männern. Selbst bei gleicher Arbeit, also gleicher formaler Qualifikation und ansonsten gleichen Merkmalen, verdienen Frauen im Schnitt 7% weniger als ihre männlichen Kollegen. Dank Bundesministerin Manuela Schwesig wollen wir noch diese Wahlperiode ein individuelles Auskunftsrecht einführen. Denn um gleiche Bezahlung einzufordern, muss man erst einmal wissen, was die Kolleginnen und Kollegen für die gleiche oder gleichwertige Arbeit verdienen.

Täglich setzen sich Frauen und Männer für Gleichstellung und Menschenrechte ein. Frauenrechte werden momentan weltweit massiv in Frage gestellt: radikale Abtreibungsgegner kämpfen gegen jegliche sexuelle Selbstbestimmung von Frauen, häusliche Gewalt wird mit traditionellen Familienwerten erklärt und zum Kavaliersdelikt erklärt. Radikale Islamisten verleihen ihrem Hass auf Frauen mit religiösem Fanatismus ungehemmt Ausdruck und deutsche Rechtspopulisten propagieren ein äußerst konservatives Familienbild, in dem die Vielfalt der Familie keinen Platz hat.

Die SPD hält dagegen: Wir stehen für eine offene und tolerante Demokratie, in der Menschen unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, Hautfarbe, Religion, Beruf und Einkommen oder Herkunft gleichberechtigt und respektvoll miteinander leben. Wir wollen die vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern – in allen gesellschaftlichen Bereichen, auf allen Ebenen.