Privater Schusswaffenbesitz
Oft wird das private Tragen einer Schusswaffe mit mehr Sicherheit und Autonomie für die Bürgerinnen und Bürger rechtfertigt. Auch rechte Bewegungen wie die Alternative für Deutschland (AfD) machen sich für den privaten Besitz von kleineren Handfeuerwaffen stark. Sie behauptet in ihrem Parteiprogramm: „Ein liberaler Rechtsstaat muss seinen Bürgern vertrauen. Er muss es nicht nur ertragen können, dass Bürger legal Waffen erwerben und besitzen, sondern muss die Handlungsfreiheit seiner Bürger bewahren. […] Eine Verschärfung des Waffenrechts wird nicht verhindern, dass Terroristen und andere Verbrecher illegal Waffen erwerben, mit ihnen handeln und sie nutzen.“. Die Argumentation der AfD ist an dieser Stelle widersinnig und widerspricht der eigenen Logik.
Mitunter uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist es zu verdanken, dass wir in Deutschland eines der schärfsten Waffengesetze weltweit haben. Gleichzeitig wissen wir, dass die große Mehrheit derjenigen, die für Sport und Jagd Waffen benutzen verantwortungsvoll mit ihnen umgehen. Daher haben wir uns stets für gruppenspezifische Sonderlösungen eingesetzt. Waffen und insbesondere scharfe Munition in der Öffentlichkeit stellen dennoch ein Problem dar. Es ist gut, dass wir in Deutschland ein besonderes Augenmerk auf die getrennte Aufbewahrung von Waffe und Munition legen.
Wissenschaftliche Studien zeigen: die schusswaffenbezogene Tötungsrate in Deutschland ist unter anderem wegen der besonderen und getrennten Lagerung sehr viel niedriger als in Staaten mit liberalen Waffengesetzen, wie den USA zum Beispiel.