Argumente gegen Rechts

Historische Verantwortung

Innerhalb von bildungspolitischen Debatten gibt es vermehrt Forderung die Lehrpläne der Geschichtsunterrichtes dahingehend zu überarbeiten, dass die Zeit des deutschen Faschismus weniger innerhalb des Geschichtsunterrichtes zu thematisieren. Beispielsweise bemerkt die AfD in Sachsen-Anhalt: „Eine einseitige Konzentration auf zwölf Unglücksjahre unserer Geschichte verstellt den Blick auf Jahrhunderte, in denen eine einzigartige Substanz an Kultur und staatlicher Ordnung aufgebaut wurde.“. Der Begriff der „Unglücksjahre“ verharmlost die 12 Jahre Nationalsozialismus und verspottet die Opfer des deutschen Faschismus. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei kam nicht etwa durch einen Putsch an die Macht auch wenn die NSDAP an vielen Stellen mit gewaltsamer Repression agierte. Dennoch war die NSDAP bei der letzten freien Reichstagswahl im März 1933 auch auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen, welche sie auch mit 43,9% der Stimmen erhielt. Demnach war dieser Einschnitt in der deutschen Geschichte kein Unglück sondern ein historisches Ereignis mit einem Weltkrieg als Folge. Solche Ereignisse kann man nicht knapp als „Unglücksjahre“ darstellen, Hitlers Kriege und Genozide müssen historisch aufgearbeitet werden und wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass jeder Mensch eine historische Verantwortung trägt auch wenn man nicht direkt an einem Ereignis die Schuld trägt.