Den Alltag erleichtern.
Die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Lahn-Dill bietet kostenlose und vertrauliche Beratung und Unterstützung für Migrantinnen und Migranten, die längerfristig in Deutschland leben. Dagmar Schmidt, MdB und Cirsten Kunz, SPD-Landtagskandidatin, informierten sich vor Ort über das Angebot.
Eine wichtige Aufgabe der Beraterinnen und Berater ist es, die Menschen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben zu unterstützen. „Das erfahre ich leider oft. Ob bei der Beantragung des Elterngeldes, der Rente oder beim Abschluss eines neuen Handyvertrages – das Leben ist an vielen Stellen komplexer und komplizierter geworden. Wir brauchen einen Sozialstaat, der das Leben der Menschen leichter macht und ihnen Sicherheit gibt.“ betonte Sozialpolitikerin Schmidt.
Doch es geht in den Beratungsgesprächen um viel mehr als nur Alltagsprobleme. Die Migrationsberaterin Berit Pohle berichtet von Menschen, die systematisch von ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern ausgebeutet werden. Wer sich beschwert, wird bedroht. „Und wenn dann doch jemand klagt, dauert es oft so lange, dass sich eigentlich nichts ändert.“ stellt Pohle fest. Die beiden Politikerinnen sind sich einig: es gibt viel zu tun. Denn ein handlungsfähiger Sozial- und Rechtsstaat braucht genügend Personal. „Wenn rechtliche Entscheidungen teuer sind und lange dauern, fühlen sich die Menschen im Stich gelassen. Ich erlebe es täglich: Die Polizei macht Überstunden. Frauenhäuser und Beratungsstellen wurden geschlossen. Unsere Gerichte sind überlastet. Wenn wir wieder mehr in die soziale Infrastruktur investieren, wird das vielen Menschen helfen.“ bestätigt die Kommunalpolitikerin Kunz.
Zum Abschluss des Gespräches war man sich einig, im Dialog zu bleiben und sich in einem Jahr wieder zu treffen. „Bestimmt sieht Hessen nächstes Jahr im Herbst schon ganz anders aus“ verabschiedete sich Dagmar Schmidt.
