„Wehret den Anfängen“ ist längst vorbei

Frühstück gegen Rechts

Auf Einladung von „Wetzlar erinnert“ fand ein „Frühstück gegen Rechts“ im Café der Lebenshilfe in Wetzlar statt. Die Gäste hatten Gelegenheit bei einem heißen Kaffee und frischen Brötchen mit Peter Ohlendorf, Andreas Balser und Dagmar Schmidt zu diskutieren.

Ohlendorf ist der Regisseur des Films „Blut muss fließen“, ein Dokumentarfilm über die rechtsextreme Musikszene. Der Titel des Film stammt aus einem in der Szene beliebten Lied. „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheissen auf die Freiheit dieser Judenrepublik…“. Der Film dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Andreas Balser von der Antifaschistischen Bildungsinitiative Friedberg ist derzeit mit Ohlendorf auf Tour durch Hessen. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Dagmar Schmidt diskutierten sie warum der Rechtsextremismus wieder stärker geworden ist bzw. warum er öffentlich wieder stärker sichtbar ist. „Zu fordern ‚Wehret den Anfängen‘, dafür ist es zu spät“, sagte Schmidt. Die Runde war sich einig, dass rechtsextreme Strömungen nie ganz verschwunden waren, aber in den vergangenen Jahren wieder stärker an die Öffentlichkeit gelangten. Nicht alle Themen und Fragen könnten mit zwei, drei Sätzen erklärt werden. Vieles sei heutzutage kompliziert und manchmal für Menschen schwierig zu verstehen. Doch auch, wenn die Welt komplex sei, sei manches auch einfach. Das Grundgesetz sei leicht zu verstehen und stehe über den Sachfragen. Ab und an müsse man die Diskussion auch auf die grundlegenden Fragen lenken. Zu Werten zu stehen und Haltung zu zeigen, sei nicht kompliziert, man müsse es nur machen!