23.06.2017

Arbeit 4.0

Die SPD-Bundestagsfraktion hat am Montag auf einer Konferenz mit rund 300 Gästen über die Herausforderungen und Perspektiven des digitalen Wandels diskutiert. In verschiedenen Foren wurden die Aspekte der Digitalisierung, insbesondere auf unsere Arbeitswelt, besprochen. Ich habe das Forum „Arbeiten 4.0. in einem sozialen Europa“ geleitet. Die Digitalisierung ist einer der zentralen Zukunftsherausforderung für unserer Gesellschaft, unseren Sozialstaat und für die Europäische Union. Der Wandel hat bereits begonnen – wir können ihn nicht aufhalten, jedoch können wir ihn gestalten. Ich habe mich besonders gefreut, dass der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Outokumpu Ralf Heppenstiel und sein Kollege Uli Friess aus Dillenburg an der Konferenz und der Diskussion teilgenommen haben.

In der Diskussion mit Betriebsräten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und jungen Unternehmerinnen und Unternehmern wurde deutlich, dass die Digitalisierung Europa enger zusammenwachsen lässt. Wir brauchen Europa nicht nur als globalen Akteur für eine friedliche und gerechte Welt – auch der Schutz und die Weiterentwicklung der Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern braucht ein starkes soziales Europa – bei der Arbeitnehmerentsendung, der Regulierung von Online-Plattformen, neuen Arbeitszeitmodellen, Steuergerechtigkeit und vielem mehr.

Die Erarbeitung der Säule „Sozialer Rechte“ durch die Europäische Kommission mit ihren 20 Grundsätzen für ein soziales und gerechtes Europa ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch brauchen wir in der Zukunft verbindliche soziale Mindeststandards für alle Staaten innerhalb der Europäischen Union. Soziale Rechte müssen zukünftig gleichrangig gegenüber den wirtschaftlichen Grundfreiheiten stehen. Starke Gewerkschaften in Europa sollen auch zukünftig die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schützen. Hierfür ist ein Ausbau der Mitbestimmungsrechte und eine stärke Einbeziehung der Sozialpartner in der Gestaltung der Europäischen Politik notwendig.